Thailändisches, rotes Chicken-Curry

Thailändisches Chicken-Curry
Thailändisches Chicken-Curry

Gestern war ich wirklich beschämt. Nachdem ich nun fast 1–2 Jahre alle 1–2 Tage mir etwas Frisches auf den Teller zaubere und dies in meinem Foodblog poste, überkam es mich. Keine Zeit und Lust zu kochen, nicht mal Interesse an einem Fastfood-Produkt wie Tiefkühlpizza. Okay, dachte ich mir, nach langer, langer Ziet muss mal der China-Lieferservice herhalten – ich wollte auch meine neue Kreditkarte ausprobieren :). Nun, gesagt, getan, ich bestellte als Vorspeise Goi Cuon Tom – frische Vietnam-Reispapierröllchen gefüllt mit Garnelen, Salaten, Reisnudeln und Soße –, als Suppe Wan-Tan-Suppe und als Hauptgericht Bo Xao La Lot – Rindfleisch gebraten mit Gemüse, frischem Knoblauch und La-Lot-Blätter. Um es kurz zu sagen: Es war alles Schrott. Am ehesten verträglich war noch die Wan-Tan-Suppe, die aber sicherlich auch mit einem asiatischen Suppenpulver zubereitet wurde. Die Papierröllchen schmeckten überhaupt nicht und fielen auseinander, und das Hauptgericht war eher ein deutscher Gemüseintopf als dass es nach einem asiatischen Gericht schmeckte. Man fällt eben immer wieder darauf herein. Lieferservice bedeutet daher immer wieder: Es ist und bleibt Fastfood. Und schmeckt auch so.

Daher gibt es heute ein frisch zubereitetes, echtes, thailändisches, scharfes Chicken-Curry, mit frischem Huhn, Gemüse und authentischen Saucen und Pasten. Dies ist das dritte Gericht in der Trilogie mit Gerichten, bei denen ich frischen Basilikum mitkoche. Aber es passt hier auch gut, ein thailändisches, scharfes Chicken-Curry zuzubereiten und die letzten Minuten vor dem Servieren noch frischen Basilikum in der Sauce mitzukochen. Aber Achtung, das Gericht ist sehr scharf, nicht nur, dass die Currypaste zu mehr als ¼ aus Chili besteht, es kommt noch die verwendete Jalapeno hinzu.

Zutaten für 1 Person:

  • 1 Hühnchenbrustfielt, ca. 220 g
  • 1 Schalotte
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 Frühlingszwiebel
  • ein kleines Stück frischer Ingwer
  • 1 Jalapeno
  • ½ Wurzel
  • ein Stück Zucchini
  • ein Stück rote Spitzpaprika
  • ein großes Röschen Brokkoli
  • 1 brauner Champignon
  • 3 Cherrydatteltomaten
  • ½ Topf frischer Basilikum
  • Basmatireis
  • ½ TL gerösteter Sesam
  • Sesamöl

Zubereitungszeit: Vorbereitungszeit 20 Min. | Garzeit 20 Min.

Das Hühnchenbrustfilet wie für Geschnetzeltes in längliche Stücke schneiden und in einer Schale in der Chicken Marinade für ½–1 Stunde marinieren. Schalotte, Knoblauchzehen, Ingwer und Wurzel schälen. Knoblauch und Ingwer kleinschneiden. Wurzel und Zucchini in dünne Stifte schneiden. Das restliche Gemüse in grobe Stücke oder Scheiben schneiden.

Basmatireis nach Anleitung zubereiten. Sesam in einer kleinen Pfanne ohne Fett braun rösten und zur Seite stellen. Sesamöl in einem Wok erhitzen und als erstes die Wurzelstifte darin einige Minuten unter ständigem Pfannenrühren anbraten, da sie am längsten zum Durchgaren benötigen. Dann das marinierte Hühnchenfleisch und das restliche Gemüse hinzugeben und alles einige Minuten unter Rühren garen. Die rote Currypaste hinzugeben und mit etwas Wasser ablöschen. Die Currypaste ist sehr konzentriert und zu sämig und muss mit etwas Wasser verflüssigt werden, um eine gute, schmackhafte Sauce zu ergeben. Dann die Fischsauce hinzugeben. Alles köcheln lassen und abschmecken.

Die Kombination von Fischsauce und Chili ist vergleichbar der Kombination Salz und Pfeffer in der deutschen Küche. Die Fischsauce bringt den Eigengeschmack der anderen Zutaten stärker zur Geltung und ihr strenges Aroma wird dabei abgemildert.

In den letzten Minuten des Garens die frischen, ganzen Basilikumblätter hinzugeben und in der Sauce etwas mitköcheln.

Reis in einer Schale anrichten und vom Thaicurry darüber geben. Mit dem Sesam garnieren.

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9 Gedanken zu „Thailändisches, rotes Chicken-Curry

  1. Authentisch ist auch an Deinem Gericht nicht viel.
    Und wahrscheinlich kommt sogar die Currypaste vom Discounter….
    Man serviert keinen Basmati dazu, sondern Jasminreis, wenn man mit den Händen essen möchte, wie es in manchen Gegenden noch Usus ist, Klebreis.
    Man nimmt Thai-Basilikum und das kocht man nicht mit, es wird am Tisch je nach Geschmack über das fertige Gericht gezupt, es fehlen Zitronengras, Galgant und Kaffirlimettenblätter, Korianderwurzeln und -grün sowie etwas Kokosmilch und zum Abschluss ein wenig Limettensaft.
    Das geröstete Sesamöl wird nicht zum Braten verwendet und schon gar nicht in der Thai-Küche.
    Das Fleisch wird nicht in der Currypaste mariniert, sondern diese wird angeröstet um ihren Geschmack voll entfalten zu können und dann mit Brühe und Kokosmilch aufgegossen und darin werden dann die Zutaten gegart.

  2. Es ist doch immer wieder schön, dass es Menschen gibt, die immer alles besser wissen. Dazu zählst nicht nur Du, Manu.

    Der eine moniert, dass man den Reis nicht sieht. Hätte ich das Gericht so angerichtet, dass man Reis sieht, hätte es geheißen, da sind aber wirklich wenig Zutaten drauf. Der andere moniert, es ist nicht authentisch, da ist viel zu wenig Sauce dabei. Hätte ich in die Schale mehr Sauce gegeben, hätte es geheißen, da werden ja Reis und Zutaten in der Sauce ertränkt. Wie man es auch dreht und wendet, es gibt eben immer etwas zu kritisieren. Und sei es, dass man Postings von Herrn Th. Biedermann immer kritisieren und zerreißen muss. 🙂

    Und man ist klar im Vorteil wenn man lesen kann:
    Das Hühnchenfleich wurde natürlich nicht in der Currypaste – diese ist viel zu pastös – mariniert, sondern in der Chicken Marinade.
    Die Paste ist natürlich nicht vom Discounter – danke für die Unterstellung –, sondern von einem Asia-Online-Shop, wer thailändisch kann, kann auf der Dose vielleicht mehr lesen als ich.
    Die genannten Zutaten sind alle in der Currypaste enthalten, das steht zumindest zusätzlich in Deutsch auf der Dose.
    Kokosmilch mag ich – auch wenn es authentisch ist – grundsätzlich nicht im Essen, aber da es auch viele thailändische Gerichte ohne Kokosmilch gibt, zähle ich meines eben auch dazu und sage, es ist weitestgehend authentisch.
    Und der frische Basilikum ist meine persönliche Note, wie Du – wenn Du Dir die Mühe machen willst – in den beiden vorherigen Rezepten lesen kannst. Und wer um alles in der Welt stellt die Behauptung auf, Basilikum dürfe man nicht mitkochen? Wenn man ihn nicht zerkocht, schmeckt er – einige Minuten vor Ende der Garzeit hinzugegeben – lecker. Und sag mir jetzt bitte nicht, dass Du Dich nur wegen Thaibasilikum ins Auto setzt und wegen einer einzelnen Zutat 5 km zum Asialaden fährst?

  3. Ja, diese Zutaten sind auch in der Paste enthalten, bei authentischen Rezepten kommen sie aber nochmal zusätzlich in den Sud. Daher muss ich mich auch nicht wegen einer einzelnen Zutat ins Auto setzen. Was ich sowie so nicht muss….

    Die Chicken-Marinade hab ich tatsächlich überlesen, weil sie ja eh keinen Sinn macht. Teriyaki Sauce ist aber weder thailändisch noch wird sie für ein authentisches Hühner-Curry-Gericht benutzt.
    Authentisch ist es, auch wenn Du es behauptest, immer noch nicht. Du bist hier der Besserwisser ohne Ahnung, niemand sonst.
    Den meisten Köchen und Hobbyköchen, die sich ein wenig mit der Materie beschäftigt haben, muss keiner sagen, dass man Basilikum nicht mitkocht, weil der Geschmack verloren geht und es evlt sogar richtig fies bitter werden kann.
    Aber möglicherweise benötigt man dafür trainiertere Geschmacksknospen….

    So ein Gericht würde keiner beim Fotografieren in einem kleinen Schälchen anrichten. Und mit dem Reis drunter. In einer Schale ja, aber mit dem Reis dann auf einem Teller daneben. Wo man sich dann neben den Reis etwas von dem Gericht legt und dieses dann mit Löffel und Gabel authentisch ist.

    Es scheint aber ohnehin sinnlos, was zu der korrekten und sinnvollen Zubereitung zu sagen, weil Du ja glaubst, Ahnung vom Kochen zu haben…..

  4. Um mal einen kleinen Beitrag zum Thema Original-Gerichte und diese “Diskussion” zu geben: Ich suche in Hinblick auf Weihnachten das Rezept für Original Thüringer Klöße. Und für eine Vorspeise das Original Soljanka-Rezept. Vielleicht kann ja jemand helfen.

    1. Rezept fürn Resteessen wo man alles reingibt, was wegmuss oder grade da ist? Dürfte schwer werden…..

      Ne Thüringer Hausfrau könnte Dir sicher das Rezept von der Oma geben. Aber da gibts sicher auch verschiedenste Varianten. Dennoch kann man Kartoffeln nicht einfach durch Kohlrabi oder Bohnen ersetzen…..

      1. Zum Resteessen ist die Soljanka wohl erst in Deutschland geworden. In ihrer Ursprungsgegend ist sie es nicht. Wobei mir da noch ein Beispiel einfällt: Ich suche noch das Chop Suey-Rezept … 😉

        Jede Thüringer Hausfrau könnte mir sicher ein Rezept geben. Aber es werden mindestens so viele wie Hausfrauen. Und die Kartoffel ist sicher Basis der Kloßes, aber spätestens bei der Mischung roher und gekochter, bei der Zugabe von Mehl, Ei, Speck, Quark, Salz, Pfeffer, usw. usw. streiten sich dann die Geister. Heißt: Eine(!) Zutat steht fest, nicht mal ihre Form. Und eine Zutat wird oben beim Curry doch richtig sein, oder? 😉

  5. Wegen eines Chop-Suey-Rezept solltest Du Dich an einen Besitzer eines Chinarestaurants in New York wenden. Denn meines Wissens nach ist das Chop Suey dort entstanden. Als vor 150–200 Jahren die ersten chinesischen Auswanderer und auch Restaurantbetreiber nach New York kamen, hatten sie das Problem, dass die damaligen New Yorker weder ihr chinesisches Essen kannten noch aßen. Also erfanden sie schnell das Chop Suey. Nach dem Motto: Nimm alles Gemüse, das Du hast, schneide es klein und wirf es in den Wok. Gib alternativ Rind, Schwein oder Huhn, kleingeschnitten, hinzu. und schütte Sojasauce darüber. So entstand das Chip Suey, um den Geschmack der New Yorker zu treffen. So ganz nach dem Motto: East meets West. Meines Wissens gibt es dieses Gericht in China gar nicht – oder es wurde im Laufe der Jahre „eingebürgert“ –, oder zumindest ist es kein authentisches chinesisches Gericht.

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