Pochiertes Kabeljaufilet in Weißweinsauce mit Mujaddara

Kabeljaufilet in Weißweinsauce mit Mujaddara
Kabeljaufilet in Weißweinsauce mit Mujaddara

Ich hatte seit einiger Zeit keine Einfälle für selbst kreierte Rezepte mehr. Ich hatte nur im Kopf, dass ich Fisch einmal pochiert zubereiten wollte, auch, um den Fischfond in meinem Kühlschrank aufzubrauchen. Nur, was serviert man dazu? Mir fielen Gemüse ein, und dann noch Linsen, mehr aber nicht.

Bis ich mich an ein vegetarisches Rezept von Löffel erinnerte, das ich seit einiger Zeit gerne nachkochen wollte: Mujaddara (engl. Mejadra). Das ist ein Gericht aus Reis, Linsen und frittierten Zwiebeln mit orientalischen Gewürzen. Zwei der Gewürze – Kurkuma und Schwarzkümmel – fehlten mir zwar im Moment in der Küche, aber ich denke, das Gericht sollte auch ohne sie gelingen. Auch den Klecks Schafsjoghurt mit den Gewürzen auf dem Mujaddara habe ich weggelassen, weil ja das Fischfilet eine Weißweinsauce erhält und das vielleicht nicht so gut zusammenpasst. Aber die Beilage ist – nach Löffels Worten – wahrlich „schmackofatzig“!

Beim Fisch hat man sicherlich die beste Qualität, wenn man ihn an der Frischfisch-Theke eines großen Discounter oder gleich im Fischgeschäft kauft. Aber auch Aldi Nord hat eine gute Auswahl von tiefgefrorenem Fisch, der zudem noch sehr preisgünstig ist. Man kann wählen zwischen Zander, Kabeljau, Pangasius, Wildlachs, Seelachs und noch anderen Arten. Ich entschied mich für ein Kabeljaufilet, das ich noch im Gefrierschrank hatte. Und bereite somit zusammen mit dem Mujaddara ein fischig-vegetarisches Gericht zu.

Zutaten für 1 Person:

  • 1 Kabeljaufilet (ca. 160 g)
  • 300 ml Fischfond
  • frisch gemahlenes Meersalz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • frisch gemahlener Koriander

Zutaten für die Weißweinsauce:

  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • etwas Olivenöl zum Sprayen
  • 100 ml trockener Weißwein
  • 50 ml Fischfond
  • 1 EL eiskaltes Butterstück

Zutaten für das Mujaddara:

  • 50 g braune Linsen
  • 5 Schalotten
  • 1 EL Mehl
  • etwas Salz
  • 300 ml Olivenöl
  • 50 g Basmatireis
  • 1 Knoblauchzehe
  • 4 Pimentkörner
  • ½ TL gemahlener Zimt
  • ½ TL brauner Zucker
  • frisch gemahlenes Meersalz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Pul biber
  • ½ TL gemahlener Kreuzkümmel
  • ½ TL gemahlener Koriander
  • etwas Olivenöl zum Sprayen
  • 1 EL Olivenöl
  • 150 ml Wasser

Zubereitungszeit: 1 ½ Stdn.

In einem kleinen Topf Wasser zum Kochen bringen und die Linsen darin etwa 30 Minuten garen. Die braunen Linsen sind damit fast weichgekocht und können später mit dem Basmatireis einfach gemischt und nochmals erhitzt werden. Die Linsen mit einem Schaumlöffel herausheben, in eine Schüssel geben und beiseite stellen.

Währenddessen Zwiebel und Knoblauch schälen und kleinschneiden. In einen kleinen Topf etwas Olivenöl sprayen und Zwiebel und Knoblauch darin bei geringer Temperatur glasig dünsten, sie sollen aber nicht zu braun werden. Mit dem Weißwein ablöschen, den Fischfond hinzugeben und zugedeckt bei geringer Temperatur 30 Minuten köcheln lassen. Danach die Weißweinsauce mit einem Pürierstab fein pürieren. Ist sie geschmacklich zu kräftig, hilft ein klein wenig Wasser. Eventuell verträgt sie aber noch eine Prise Salz.

Schalotten schälen und in Ringe schneiden. In eine Schüssel Mehl und Salz geben und die Schalottenringe darin gut wenden. Das Öl in einem kleinen Topf erhitzen und die Schalottenringe darin für 6–7 Minuten bei hoher Temperatur knusprig und kross frittieren. Die frittierten Zwiebeln auf Küchenpapier oder einem Geschirrhandtuch abtropfen lassen und nochmals gut salzen.

Die Pimentkörner im Mörser kleinmahlen. Knoblauchzehe schälen und zusammen mit etwas Salz mit einer Gabel kleindrücken. Basmatireis mit
 Knoblauch, Piment,
 Zimt,
 Zucker, 
Salz und
 reichlich Pfeffer mischen. In einen kleinen Topf Olivenöl sprayen und Kreuzkümmel und
 Koriander kurz darin anrösten. Basmatireis mit den Gewürzen und dem Olivenöl dazugeben. Kräftig durchrühren, damit der Basmatireis ölig wird. Das Wasser hinzugeben, aufkochen, vom Herd nehmen und zugedeckt 20 Minuten ziehen lassen. Kurz vor Ende der Garzeit die gekochten Linsen dazugeben und mit erhitzen. Das Kochwasser sollte komplett verkocht sein. Dann eine Hälfte der Röstzwiebeln untermischen, die zweite Hälfte für das Anrichten warm halten. Das Mujaddara mit Salz abschmecken und mit einer Prise Pul biber für die Schärfe würzen.

Parallel dazu das Kabeljaufilet von beiden Seiten mit Salz, Pfeffer und Koriander würzen. Den Fischfond in einem kleinen Topf zum Kochen bringen, den Topf vom Herd nehmen und das Fischfilet im nur noch siedenden Fond etwa 20 Minuten pochieren. Wenn der Fischfond nicht ausreicht, um das Fischfilet zu bedecken, dann im entsprechenden Umfang noch etwas trockenen Weißwein zu dem kochenden Fond geben.

Dann die Weißweinsauce erhitzen, vom Herd nehmen und die eiskalte Butter mit dem Pürierstab hinein montieren.

Zuerst die Weißweinsauce auf den Teller geben, das Zanderfilet darauf legen und daneben das Mujaddara platzieren. Dann die zweite Hälfte der Röstzwiebeln auf das Mujaddara streuen.

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3 Gedanken zu „Pochiertes Kabeljaufilet in Weißweinsauce mit Mujaddara

  1. Danke für den Link. Fischig-vegetarisch, eine ganz neue Wortkreation, sehr schön! Ich esse ja schon immer carnivegetarisch. Also vegetarisch mit einer Fleischbeilage 😉 Ich glaube, dies und der Fischvegetarismus sind die vernünftigsten Arten, sich zu ernähren.
    Nun zum Gericht: Ein bisschen bin ich erschrocken, dass du zum feinen Geschmack eines poschierten Fisches in Weißweinsauce eine derart deftige Beilage wählst. Mujaddara (der Name Mejadra kommt übrigens aus dem Israelischen und ist nicht englisch) ist so deftig, dass man getrost auf eine Fleisch- oder Fischbeilage verzichten kann. Aber wenn schon, hätte ich was ebenso Deftiges dazu gewählt. Aber Geschmäcker sind ja verschieden.
    Deine Fotos werden übrigens immer besser! Versuch es mal mit Tiefenwirkung …

    1. Moin, ich wusste lange nicht, was ich zu dem Fisch zubereiten könnte, mir fielen nur Linsen ein, aber nicht, wie ich sie kochen könnte. Dann erinnerte ich mich an Dein Rezept. Und Du wirst erstaunt sein, gerade, weil es geschmacklich so einen Kontrast zwischen dem zarten, feinen Fisch und dem kräftig-würzigen, orientalischen Mujaddara gibt, schmeckt das hervorragend. Ich hatte die Beilage noch nie gekocht, also wußte ich nicht, wie sie schmeckt – auch wenn ich mir das an den verwendeten Gewürzen in etwa vorstellen konnte.
      Übrigens, laut Wikipedia ist „Mujaddara“ die arabische Bezeichnung und „Mejadra“ die englische.

      1. Wikipedia ist leider keine verlässliche Quelle. Jeder kann dort was schreiben. Obs stimmt oder nicht. Die Engländer und dort der besagte Yotam Ottolenghi, ein gebürtiger Israeli, nennen es wie die Israelis Mejadra. Es ist jedenfalls kein englisches Wort. Mujaddara wird im ganzen Orient gegessen und war sicher wohl schon vor der Gründung Israels dort bekannt.

        Ein feines Linsengemüse, subtil mit Curry abgeschmeckt, hätte bestimmt gepasst. Nie und nimmer eine so deftige Beilage. Das ergänzt sich nicht, das erschlägt. Ich hätte zu Mujaddra zB Lamm gegessen. Oder, noch besser, Hammel!

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