Rentneressen: Hundefutter mit Bratkartoffelwürfeln

Es kursierte schon des Öfteren in den Medien, dass Rentner:innen und arme Menschen wie Bürgergeldempfänger durchaus einmal zu Hunde- oder Katzenfutter greifen, um sich eine warme Mahlzeit zuzubereiten. Denn die Konservendose enthält Fleisch. Und sie ist sehr günstig.
Ich selbst habe vor 12 Jahren einen Selbstversuch gemacht und mir ein Gulasch aus einer Dose Katzenfutter mit Maccheroni zubereitet. Mein Fazit damals war, dass so etwas durchaus essbar ist.
Ich habe von einer Bekannten zwei Dosen Hundefutter mit Hühnchenfleisch bekommen, die sie nicht mehr für ihren Hund verwenden konnte. Ich entschied mich, die große Dose meinem Nachbarn zu schenken, der einen Hund hat. Und die kleine Dose Hundefutter behielt ich für mich und habe mir daraus ein Essen zubereitet.
Die Konservendose erhält 400 g Hundefutter. Zwei Drittel des Inhalts sind Fleisch und andere tierische Nebenprodukte vom Huhn. Letzteres spricht für Innereien, aber ich weiß aus Erfahrung, dass hierfür auch gern die Hälse und Füße der Hühner kleingeschreddert verwendet werden. Zusätzlich sind dem Fleisch und den Nebenprodukten Zucchini, Süßkartoffeln und Leinöl untergemischt.
Ich war jedoch enttäuscht vom Doseninhalt. Ich hatte einen grobstückigen Doseninhalt wie bei einem Gulasch erwartet. Stattdessen hatte der Doseninhalt eine feine Konsistenz wie gepökeltes Rindfleisch für ein Labskaus, eine Grützwurst aus der Pfanne oder einem feinen Hackfleischhaschee. Ein Gulasch, Ragout oder Geschnetzeltes ließ sich damit also nicht zubereiten.
Zuerst einmal die gute Nachricht: Der Inhalt ist erhitzt essbar und vor allem verdaubar. Denn da der Mensch von der Anlage her ein Allesfresser ist, werde ich wohl auch dieses Hundefutter verarbeiten können. Der Doseninhalt ist nur erwartungsgemäß ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber das dürfte auch psychische Gründe haben, denn beim Essen überlegt man sich natürlich auch, dass man jetzt Hundefutter isst. Aber zusammen mit den frisch zubereiteten Bratkartoffelwürfeln war das Gericht doch nicht allzu schlecht.
Allerdings ist mein Bedarf für solche Selbstversuche mit Hunde- oder Katzenfutter für lange Zeit erst einmal gestillt.
Zutaten für 1 Person:
- 1 Dose Hundefutter (400 g, mit Huhn, Zucchini, Süßkartoffel und Leinöl)
- 2 sehr große Kartoffeln
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- Öl
Zubereitungszeit: Vorbereitungszeit 10 Min. | Garzeit 25 Min.

Zubereitung:
Kartoffeln schälen und in kochendem, leicht gesalzenem Wasser 15 Minuten garen. Herausnehmen, in eine Schale geben und abkühlen lassen. Kartoffeln in kleine Würfel schneiden.
Öl in einer Pfanne erhitzen und Kartoffelwürfel bei mittlerer Temperatur und gelegentlichem Umrühren zu krossen, knusprigen Bartkartoffelwürfeln braten. Salzen und pfeffern.
Parallel dazu Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen, Hundefutter aus der Dose hineingeben und unter gelegentlichem Rühren erhitzen und leicht anbraten. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. Abschmecken.
Bratkartoffelwürfel in einen tiefen Teller geben. Hundefutter darüber verteilen.
Servieren. Guten Appetit!